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Ich komme weder aus der Fotografie, noch aus Deutschland. Ich bin ein ehemaliger DAAD-Student, in Trentino geboren, seit 1999 in Berlin ansässig. Wenn ich mich also frage, warum ich zur Kunst kam, dann eigentlich aus einem Grund, oder besser gesagt zwei. Im Jahr 2000 habe ich einer italienischen Firma bei einer Portrait-Ausstellung im Berlinale-Palast geholfen. Es wurden Giants-Polaroids fotografiert. Das Leben bei der Berlinale war noch rotzig, wild, wie es in Berlin mal gewesen ist. Im Studio von diesem italienischen Draufgänger habe ich zum ersten Mal eine professionelle Polaroid-Land-Kamera in der Hand gehalten.

Also ich bin Künstler, oder Fotograf, oder beides, wegen Berlin und dieser Kamera. Bald bin ich damit losgezogen auf Reisen und später habe ich damit im Gebirge in der italienischen Heimat fotografiert, in Berlin habe ich aber immer wenig Lust zu fotografieren.

Die Haltung zum Bild da draußen aber schaltet sich immer ein, wenn ich fern der Heimat bin.

In Berlin werden die Bilder besprochen, die ich mache, da setzt man sich mit dem Medium auseinander. Dies geschah erstmals in der Meisterklasse Arno Fischers und später im Atelier in der Mörikestaße. Die Mörike ist weitgehend ein Ort der Reflexion gewesen. Da habe ich viele Leute getroffen, die den anderen, klassischen Weg eingeschlagen haben. Es hat mich unheimlich bereichert, ihnen über die Schulter zu schauen und mich zu positionieren.

Michele Caliari

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