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  • AutorenbildTreptow Ateliers

Christoph Voy - It’s dirty, it just looks clean


pavlov‘s dog @ Treptow-Ateliers e.V.:


Christoph Voy

It’s dirty, it just looks clean

A sentimental Berlin journey


Ausstellung 28.05.2021, 18:00 - 22:00 h

29.05. und 30.05.2021, 12:00 - 20:00 h


Wie keine andere Stadt steht Berlin für eine Grenzen sprengende Vielfalt gesellschaftlichen Lebens. Als treibende Kraft dieser einzigartigen und häufig im Extremen verlaufenden Entwicklung wirkt die Popkultur: Musik, Kunst, Mode. Durch eine Selbstermächtigung ihrer Protagonisten angefeuert, schuf eine Pop Avantgarde etwas, das kein Visionär, kein Marketingstratege allein hätte erdenken, geschweige denn, hätte erschaffen können - die Welt-Hauptstadt der Clubkultur. Pandemiebedingt erleben wir gerade einen Moment des Stillstandes, der uns die Möglichkeit des Innehaltens verschafft. Der richtige Zeitpunkt, den Blick zurückzuwerfen, Resümee zu ziehen und die Einladung Christoph Voys anzunehmen: zur sentimental Journey, durch 30 Jahre des Berliner Nachtlebens.


Erinnern wir uns an die Zeit nach dem Mauerfall, eines Neubeginnes, als die Tagträumer auch die Nacht eroberten. Der mit der Wende neugewonnene Freiraum in Ost -Berlin bildete die Grundlage für eine Partykultur, die keinen Anlass zum Feiern benötigte, der es völlig genügte, das Feiern an sich zu feiern. „Berlin, nun freue dich“ rief der damalige Regierende Bürgermeister Walter Momper Ende 1989. Und Berlin freute sich und feierte ganz feste - bis zu dem Tag, als eine globale Pandemie alles stoppte.


It’s dirty, it just looks clean - Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf ein Warnschild der Betreiber des WHITE TRASH an ihre Besucher. Der englische Satz hat sehr viel Berliner Humor, der schon immer auf Widersprüchlichkeit beruht. Zugleich verweist er auch sinnbildhaft auf den Ursprung des Nachtlebens, auf dessen dunkle Seite. Christoph Voy ist Teil dieser Szene und nicht nur dessen stiller Beobachter. Tag und Nacht, hell und dunkel - von diesen Gegensätzen lebt Christoph Voys Fotografie und dies findet seine Entsprechung in der stark kontrastreichen Umsetzung. Voy beschönigt nichts, dramatisiert aber auch nichts - sein Blick ist weder unbeteiligt noch voyeurhaft. Seine sentimental Journey führt uns auch an Orte, die in vielen Fällen verschwunden sind, wie das RIO, White Trash, Scala und der Magnet Klub, deren Echo nicht zuletzt in der Fotografie weiterlebt und den Mythos Berlin weiter nährt.


Michael Biedowicz

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